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Friedrich-Mielke-Institut für Scalalogie

Das Friedrich-Mielke-Institut für Scalalogie (FMIS), benannt nach Professor Dr.-Ing. Friedrich Mielke, dem Begründer der Scalalogie ist eine wissenschaftliche Einrichtung der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg. Sie dient der Forschung und der Lehre auf allen Gebieten, die technisch, soziologisch, künstlerisch, literarisch, philosophisch, materiell, historisch oder geistig mit Stufen und Treppen befasst sind.

Als Einrichtung der Treppenkunde befasst sich das Institut mit der systematischen Dokumentation, typologischen Einordnung und präzisen Benennung von Treppen und ihren Einzelteilen. Als Einrichtung der Treppenforschung widmet sich das Institut der Analyse von Treppen und Stufungen im Hinblick auf technische, technologische, gestalterische und gesellschaftliche Fragestellungen und stellt seine Wissenssammlung allen Forschenden zur Verfügung.

Die Aufgaben des Instituts umfassen die:
- Durchführung und Unterstützung von Forschungsprojekten auf den Fachgebieten des Instituts
- Pflege und Ausbau wissenschaftlicher Kooperationen auf nationaler und internationaler Ebene
- Enge Zusammenarbeit mit dem Studiengang Historische Bauforschung (M.A.) und dem Forschungscluster Nachhaltiges Bauen Historische Bauforschung (NBHB) in Forschung und Dokumentation
- Durchführung von Lehrveranstaltungen im Fachgebiet der Treppenforschung
- Etablierung und Weiterentwicklung der Methoden der Treppenforschung: korrekte Erfassung, Dokumentation und typologische Zuordnung sowie Rekonstruktion und Einordnung der Treppen in den baulichen Kontext
- Betreuung und Erweiterung der wissenschaftlichen Sammlung und der Fachbibliothek

inhaltliche und institutionelle Grundlagen

Das FMIS und die Scalalogie

  • Scalalogie ist die "Wissenschaft von den Eigenarten und Wirkungen der Treppen" (Friedrich Mielke 2012). Sie bewegt sich in einem transdisziplinären Feld zwischen Architektur, Bauingenieurwesen, Design, Soziologie und Kulturwissenschaften. Die Treppenforschung untersucht konstruktive Prinzipien und historische Entwicklungslinien genauso wie ergonomische Anforderungen oder soziale und symbolische Bedeutungen von Treppen. Das FMIS ist an der OTH Regensburg in der Fakultät Architektur beheimatet und verfolgt, ebenso wie die Architektur selbst, einen - der transdisziplinären Scalalogie gemäßen -  holistischen Ansatz.

    Forschungen entstehen in Kooperation mit nationalen und internationalen Partnerinstitutionen. Kernthemen sind nachhaltiges Bauwesen, barrierefreie Gestaltung und die Wahrnehmung von Räumen sowie Bewegung in der Architektur.

     


  • Herzstück des Instituts ist die über Jahrzehnte von Professor Friedrich Mielke zusammengetragene wissenschaftliche Sammlung zum Kulturgut Treppe, die ursprünglich den Namen "Arbeitsstelle für Treppenforschung" trug. Das gesamte Inventar dieser wissenschaftlichen Privatsammlung wurde ab 2012 dem neu etablierten Friedrich-Mielke-Institut für Scalalogie der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg übereignet. In der Sammlung sind Treppen aus unterschiedlichen Epochen, Regionen und Funktionszusammenhängen dokumentiert und visualisiert. Sie umfasst zeichnerische, fotografische und textliche Erfassungen sowie physische Modelle und originale Treppen- und Geländerteile. Ergänzt wird sie durch eine umfangreiche Fachbibliothek. Da die Treppe als kulturelles Objekt zu begreifen ist, das gesellschaftliche, gestalterische und technologische Entwicklungen widerspiegelt, sind in der Sammlung auch diverse Quellen und Untersuchungen zu Fragestellungen vorhanden, die über die konstruktive und gestalterische Analyse des funktionalen Bauelements zum Teil weit hinausgehen.



    Hier an der OTH Regensburg wird die Sammlung bewahrt und unter zeitgemäßen museologischen Standards weitergeführt. Sie dient als Ressource für forschungsgeleitete Lehre, interdisziplinäre Forschungsprojekte und den Wissenstransfer in die Gesellschaft. Sie wird auch im Rahmen von Lehrveranstaltungen bearbeitet und erweitert. So entstanden beispielsweise im Rahmen von Seminaren detaillierte Dokumentationen historischer Treppenhäuser der Regensburger Altstadt oder inklusive Treppenmodelle zum Anfassen – Begreifen im doppelten Sinn.



  • Systematische Erfassung als Grundlage wissenschaftlicher Arbeit

    „Die enge Bindung des menschlichen Steigevorgangs an die Größenverhältnisse der Stufen verpflichtet [die Forschenden] , jede Treppe in allen ihren Teilen genau zu erfassen. Dabei ist es wichtig, nicht nur die Treppe selbst, sondern auch ihre Umgebung, den Treppen-Flur und den Grundriss des Hauses zu registrieren. Flur und Haus-Grundriss hängen mit der Funktionsfähigkeit der Treppe zusammen und beeinflussen das Steigeverhalten der Treppenbenutze[nden].“ (Friedrich Mielke 2012)

    Die Dokumentation von Treppen bildet das methodische Rückgrat der Scalalogie. Zu den Methoden dieser Dokumentation gehört eine präzise Beschreibung und eine fotografische Dokumentation genauso wie klassische Aufmaßtechniken und digitale Verfahren wie 3D-Laserscanning. Über die Erfassung der Eigenschaften der Treppe hinaus sind auch Hinweise auf Funktion und Nutzung der Treppe sowie auf die Wahrnehmung ihrer von Bedeutung. Diese Hinweise können sich auf der Treppe befinden (z.B. Steigespuren) aber auch in schriftlichen und bildlichen Quellen.



    Die Nomenklatur der Treppen und ihrer Teile

    Die Sammlung und Vereinheitlichung der für die Beschreibung und Analyse nötigen Termini Technici (im Deutschen) und die Entwicklung von Prinzipien einer systematischen Erfassung sind Friedrich Mielke zu verdanken. Die begriffliche Systematisierung unterstützt nicht nur die wissenschaftliche Kommunikation, sondern auch die Lehre und die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Sie trägt dazu bei, die Vielfalt und Komplexität von Treppenanlagen differenziert zu erfassen und vergleichbar zu machen.

    Für die systematische Erfassung hat Friedrich Mielke mehrere Erfassungsbögen entwickelt. Diese können Sie hier zur eigenen Nutzung herunterladen.



  • Universitätsprofessor Dr.-Ing. habil. Friedrich Mielke (1921-2018)
    Gründer der Arbeitsstelle für Treppenforschung und Mentor des Instituts

    Lenkungsrat:
    Professorin Dr.-Ing. Elke Nagel, M.A., Wissenschaftliche Leitung
    Prof. Dipl.-Ing. Architekt Marc-Philip Reichwald, Stellvertretende wiss. Leitung
    Professor Dr.-Ing. Dietmar Kurapkat, Studiengangsleiter des MHB
    Professor Dipl.-Ing. Joachim Wienbreyer, Externe Beratung
    Professor Andreas Emminger, Architecte DPLG, Dekan der Fakultät Architektur
    Professor Dr. Oliver Steffens, Wissenschaftliche Leitung IAFW


    Dr.Sophie Schlosser, Wissenschaftliche Referentin


    Einstmalige:
    Sabine Lange, M.A.
    Dipl.-Ing. (FH) Michael Salberg, M.A.
    Professorin Dr.-Ing. Thekla Schulz-Brize
    Dipl.- Ing. Daniel Zwangsleitner

     

    Studentische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seit 2012

    Gareis, Franziska, cand. B.A. Architektur
    Jakschic, Mirko, B.A. Architektur, cand. Master Architektur
    Stiebner, Jessica, B.A. Architektur, cand. Master Historische Bauforschung
    Yeneroglu, Ishan, B.A. Architektur, cand. Master Historische Bauforschung
    Gogova, Pavlina, B.A. Architektur, cand. Master Historische Bauforschung
    Bahr, Ann-Katharin, B.A. Klassische Archäologie, cand. Master Historische Bauforschung
    Schreiner, Laura, B.A. Asienwissenschaften, cand. Master Historische Bauforschung
    Müller, Morgane, B.A. Geschichte, cand. Master Historische Bauforschung
    Eichbichler, Alina, cand. B.A. Architektur
    Zähringer, Anja, B.A. Kunstgeschichte, cand. Master Historische Bauforschung
    Gil, Aneta, Magister Christliche Archäologie, cand. Master Historische Bauforschung
    Neubauer, Moritz, B.A. Kunstgeschichte, cand. Master Historische Bauforschung
    Drexler, Christoph, B.A. Architektur, cand. Master Architektur
    Ovenhausen, Anna, B.A. Architektur, cand. Master Architektur
    Maier, Sebastian,  cand. B.ENG. Gebäudeklimatik
    Schrott, Miriam,  B.A. Architektur, cand. Master Architektur
    Mirlach, Lilli,  B.ENG. Bauingenieurwesen, cand. Master Historische Bauforschung
    Schmitz, Sarah,  B.A. Kunstgeschichte, cand. Master Historische Bauforschung
    Allwohn, Anna-Sophia,  B.A. Architektur, cand. Master Architektur
    Eckl, Lisa,  B.A. Architektur, cand. Master Historische Bauforschung
    Schimmeyer, Julia, M.Sc. Wirtschaftsgeografie, cand. Master Historische Bauforschung
    Bauer, Tabea,  B.A. Architektur, cand. Master Historische Bauforschung

     


Informationen zur Einsichtnahme in die Bestände des FMIS

Ihr Besuch im Institut

  • Die Einsichtnahme von Sammlungsgut zu wissenschaftlichen und publizistischen Zwecken ist jeder Person möglich.

    Unter bestimmten Voraussetzungen sind einzelne Archivalien jedoch für die Benutzung gesperrt.


  • Eine Recherche nach einzelnen Archivalien oder Exposita ist derzeit nur im Institut möglich. Im Sommersemester 2025 ist das Institut geöffnet: Di bis Do von 8:30 bis 12:30 Uhr und Di zusätzlich von 13:00 bis 17:00 Uhr. (Ausnahmen werden durch Anschlag bekannt gegeben.)

    Sie haben die Möglichkeit, vor Ihrem Besuch eine Rechercheanfrage an das Institut zu richten. Wir recherchieren dann gerne für Sie, ob Einschlägiges zu Ihrem Benutzungsvorhaben im Institut zu finden ist.

    Bevor Sie Archivgut oder Exposita im Institut einsehen können, müssen Sie einen Benutzungsantrag (PDF) stellen. Mit diesem Benutzungsantrag informieren Sie das Institut über Ihr Benutzungsvorhaben und bestätigen, dass Sie die geltende Benutzungsordnung (PDF) zur Kenntnis genommen haben.

    Neben der Einsichtnahme im Institut haben Sie die Möglichkeit, Reproduktionen oder Digitalisate anzufordern, sofern rechtliche, konservatorische und organisatorische Gründe nicht dagegen sprechen.


  • Zitierweise für Bestände im Institut:

    Friedrich-Mielke-Institut für Scalalogie OTH Regensburg, Inv.-Nr. [Signatur], [Gattung: Kurztitel]

    Beispiele:
    Friedrich-Mielke-Institut für Scalalogie OTH Regensburg, Inv.-Nr. FMIS-18-DE-RE-100022PD, Plan: Deutschland, Eichstätt Marktplatz 2
    Friedrich-Mielke-Institut für Scalalogie OTH Regensburg, Inv.-Nr. FMIS-16-IT-MI-100003PD, Modell: Italien, Mailand Privathaus


Kontakt

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Fakultät Architektur
Galgenbergstraße 32
93053 Regensburg

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