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Treppenmodelle der OTH werden in Berlin ausgestellt

Drei Modelle der Sammlung des Friedrich-Mielke-Institut für Scalalogie (FMIS) sind derzeit im Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart in Berlin in einer Installation der Künstlerin Jasmin Werner zu sehen.

Die Ausstellung "Museum in Bewegung. Eine Sammlung für das 21. Jahrhundert" zeigt seit dem 6.9.2024 bis auf Weiteres zehn großformatige Werke aus den letzten 25 Jahren. Thematisiert wird mit der Ausstellung die sich wandelnde Rolle von Museen für zeitgenössische Kunst. Eines der Werke ist die Installation Ambivalent Escalator (Sanssouci) von Jasmin Werner. Diese entstand bereits 2018 im Zuge einer ersten Kooperation der Künstlerin mit dem Kunstverein Braunschweig und dem FMIS.

In ihrer Installation kontrastiert Jasmin Werner Elemente der standardisierten Massenproduktions-Prozesse mit den handwerklich hergestellten Modellen historischer Treppen. Sie integriert das Moment der Gegenwart in die Historie und verortet damit das Zeitgenössische als Konsequenz des Modernismus im Zeitkontinuum.

Auf eine Fließbandkonstruktion postiert die Künstlerin drei Modelle des FMIS, die ganz unterschiedliche Treppentypen wiedergeben. Zwei davon stellen Treppen der Nachkriegsmoderne dar: Das Modell des Treppenhauses eines Einfamilienhauses in Frankfurt am Main gibt eine Hängetreppe wieder, die 1953 von Alois Giefer entworfen wurde. Die Besonderheit dieser Treppe ist ihr leichtes Erscheinungsbild. Das Modell einer Treppe im Lindebad in Badenweiler zeigt eine links gewundene Stahltreppe, entworfen 1957 von Horst Linde. Ihre außen freitragenden Stufen und die innenseitige gewundene Freiwange stellen eine besonders kühne Konstruktion dar. Zwischen diesen Modellen steht der Nachbau eines Entwurfes von Andrea Palladio aus dem Jahr 1570, der auf die Treppe im Zentrum von Schloss Chambord an der Loire zurückgeht. Bei dieser Treppenanlage ist es die Anzahl und Anordnung der Läufe, die prächtig und selten ist: Vier Treppenläufe sind symmetrisch ineinander verwunden und umschließen ein großes rundes Treppenauge.

Alle Modelle stammen aus dem Nachlass Friedrich Mielkes. Weitere Treppenmodelle aus dem Nachlass und neue, von Studierenden der Fakultät Architektur erbaute Modelle können im FMIS besichtigt werden: Raum L109, Öffnungszeiten im Wintersemester 2024/25: montags 08:00-12:00 und 12:30-16:30 Uhr, mittwochs und donnerstags 08:00-12:00 Uhr.

Die Installation Ambivalent Escalator (Sanssouci) von Jasmin Werner im Hamburger Bahnhof in Berlin, Foto: Jacopo La Forgia
Modell des Treppenhauses eines Einfamilienhauses in Frankfurt am Main im Maßstab 1:10, Sammlung des FMIS, Foto: OTH Regensburg/Mirko Jakschic
Modell einer Treppe im Lindebad in Badenweiler im Maßstab 1:20, Sammlung des FMIS, Foto: OTH Regensburg/Mirko Jakschic
Modell eines Entwurfes von Andrea Palladio aus dem Jahr 1570, Sammlung des FMIS, Foto: OTH Regensburg/Mirko Jakschic